5.2 Expert:innen-Austausch - Die UX Fishbowl
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Eine interaktive Möglichkeit, die das Publikum schnell und fortlaufend in eine Expert*innen-Diskussion mit einbezieht, ist die digitale Fishbowl (in Anlehnung an die ). Im Gegensatz zu einer klassischen Fishbowl, bei der im analogen Raum gerne ein Stuhl unbesetzt bleibt, den die Zuhörer*innen je nach Wunsch besetzen können, um sich zwischenzeitlich in die Diskussion einzuklinken, wird hier zwischen Panel-Diskussion und Publikums-Interaktion gewechselt. Dieser Wechsel sollte von der Moderator*in zu Beginn des Formats angekĂŒndigt werden, ebenso wie die Möglichkeit, RedebeitrĂ€ge zu unterbrechen, sollten sie ausufern â ganz im Sinne eines regen Austauschs, im dem jede*r die Möglichkeit hat, mitzuwirken!
Es hilft, sich zunĂ€chst das Bild des Innenkreises (Panel-Diskutant*innen) und des AuĂenkreises (Teilnehmende/GĂ€ste) zu vergegenwĂ€rtigen und dieses auch so anzumoderieren. Die Moderation hĂ€lt stets die Zeit. Diese ist abwechselnd in Redezeit fĂŒr den Innenkreis und Redezeit fĂŒr den AuĂenkreis strukturiert. Dabei wird die Redezeit ĂŒber den Verlauf immer kĂŒrzer.
Eingeleitet mit einer Fragestellung (im Idealfall mit den Panelist:innen abgesprochen), bekommt jede Panelist:in zu Beginn die Möglichkeit, einen ersten Impuls zu formulieren â der Innenkreis unterhĂ€lt sich, die anderen hören zu. Wichtig ist hier, dass die einzelne Redezeit 2-3 Minuten nicht ĂŒbersteigen sollte â Monologe sind besonders im Digitalen anstrengend! Tipp: die Moderatorin kann ankĂŒndigen, einen Timer laut klingeln zu lassen, sodass alle mitbekommen, wann diese Zeit vorbei ist.
Hat jede Panelist:in ein Eingangsstatement formuliert, wird der AuĂenkreis aktiviert: Die Moderatorin kĂŒndigt an, nun alle in Kleingruppen in sog. Breakout-RĂ€ume zusammenzubringen. Dies kann teil-randomisiert erfolgen, wichtig ist allerdings, dass das Panel unter sich bleibt.Die Moderatorin sollte vor dem Start der Breakout-Sessions klarmachen, dass ca. 4-5 Personen (nach Bedarf anpassen) unmoderiert in einem Raum zusammengewĂŒrfelt werden, um sich dort spontan auszutauschen. AnschlieĂend sollen dem Panel aufkommende Fragen/Kommentare mitgeteilt werden, es kann hilfreich sein, in der Kleingruppe eine Person zu bestimmen, die diese vortrĂ€gt. Am besten gibt man fĂŒr die Kleingruppen-Diskussion ein paar Leitfragen an die Hand wie: âTauscht Euch in Eurer Kleingruppe dazu aus, was eben im Panel besprochen wurde: Welcher Punkt war besonders spannend? War was ĂŒberraschend fĂŒr Euch? Was war neu? Welche Fragen habt Ihr, die Ihr gleich dem Panel stellen wollt?â. Die Leitfragen kann man auch auf das Thema der Diskussion anpassen.
Tipp: Eine Entscheidungshilfe wie âDie Person mit den lĂ€ngsten Haaren beginntâ kann die anfĂ€ngliche Stille brechen â sobald man im GesprĂ€ch ist, kann die Gruppe sich selbst organisieren.
Danach fasst die Moderatorin die Fragen/Kommentare des AuĂenkreises zusammen und bittet den Innenkreis, die Punkte einer weiteren Diskussionsrunde untereinander zu besprechen. Dies erfolgt nicht im klassischen Frage-Antwort-Stil, sondern die Panelist*innen reflektieren vielmehr laut miteinander ĂŒber das Gesagte â auch hier ist auf die Zeit zu achten (ca. 10 Minuten sind angebracht, je nach Energie der Diskussion auch etwas lĂ€nger). Im Anschluss erfolgt eine erneute Aktivierung des AuĂenkreises in Form von Breakout-RĂ€umen.
Der Wechsel zwischen Innen- und AuĂenkreis kann je nach gewĂŒnschter LĂ€nge des Formats beliebig oft durchgefĂŒhrt werden. Minimal sollte der AuĂenkreis zwei Mal zum Austausch untereinander kommen und die Möglichkeit, durch die Impulse im Stimmenfang die Diskussion des Innenkreises zu bereichern.
Charmant ist es, den Innenkreis zum Ende hin eine kurze Schlussperspektive formulieren zu lassen, bevor das Format offiziell endet.
1.Technik Tipp fĂŒr die digitale Fishbowl
Gestaltung der Breakout-RĂ€ume Innenkreis/AuĂenkreis: Damit die Panelist:innen wĂ€hrend der Publikums-Aktivierung in einem geschĂŒtzten Raum unter sich sprechen können, sollten in einem eigenen Breakout-Raum unter sich sprechen. Hierzu ist eine Vorsortierung ratsam, die am besten wĂ€hrend der Eingangsstatements schon vorgenommen wird. Wahlweise kann man auch die randomisierte Funktion wĂ€hlen, in der man nachtrĂ€glich die Panelistinnen so umsortiert, dass sie in einem eigenen Breakout-Raum landen. Den Hauptraum zu nutzen ist nicht ratsam, da die Panelist:innen damit nicht unter sich sind - immerhin ist die Moderator:innen dort anwesend und spontan dazukommende Teilnehmer:innen können ebenso auftauchen.
2. Technik Tipp fĂŒr die digitale Fishbowl
Leitfragen fĂŒr die Aktivierung des AuĂenkreises: Am besten schreibt man kurz in den Chat bzw. anschlieĂend zusĂ€tzlich direkt in die Breakout-RĂ€ume, dass der unmoderierte Austausch durch Leitfragen strukturiert werden kann.
3. Technik Tipp fĂŒr die digitale Fishbowl
Aktivierung des AuĂenkreises: Der AuĂenkreis wird mehrmals in Form von Kleingruppen-Diskussionen a ca. 4-5 Personen aktiviert. Um in mehreren Runden thematisch weiter einzusteigen empfiehlt es sich, die Gruppenkonstellationen beizubehalten. Ist Netzwerken eher da sZiel, können die Gruppen auch neu zusammengestellt werden (Wichtig: Der Innenkreis bleibt in diesem Format wĂ€hrend der Aktivierung des AuĂenkreises stets unter sich!).
Der Austausch in der Kleingruppe sollte mindestens 10, optimalerweise 15 Minuten betragen. Parallel spricht der AuĂenkreis (das Panel) unter sich. FĂŒr die Panelist:innen liegt hierin eine besondere QualitĂ€t, denn sie können sich im geschĂŒtzten Raum untereinander austauschen, und niemand von auĂen hört zu. Nach den 10 respektive 15 Minuten sollten alle Kleingruppen beendet werden und der Stimmenfang im Plenum startet: Die Moderation bittet nun die Kleingruppen, Fragen/Kommentare vorzutragen, auf die im Anschluss eine erneute Innenkreis-Diskussion anberaumt wird â die Moderation kĂŒndigt an, dass die Anmerkungen zunĂ€chst gesammelt und nach einigen RedebeitrĂ€gen aus dem Publikum von der Moderation geclustert verlesen werden, bevor der Innenkreis die nĂ€chste Runde des Austauschs unter den Panelistinnen startet. Der Stimmenfang kann mit den unterschiedlichen Methoden einer Q&A gelingen: Popcorn-Stil, Digitale Rednerliste, Geschriebene Fragen/Anmerkungen.