3.1 - Tipp 1 & 2

8 Tipps, wie es gelingt Menschen den Einstieg in die virtuelle Welt zu erleichtern

1. Eigene Vorurteile hinterfragen

Der Weg zur Öffnung virtueller Veranstaltung für weniger digital affine Zielgruppen beginnt zunächst im eigenen Kopf. Niemand ist davor gefeit, Menschen aufgrund ihres Alters, ihres Geschlechts oder sonstiger persönlicher Eigenschaften auch ein bestimmtes Maß an digitaler Kompetenz und entsprechender Lernfähigkeit zu- bzw. abzusprechen. Solche Vorurteile werden schnell zur selbsterfüllenden Prophezeiung. Sie können dazu führen, dass man Teile der Zielgruppe, die man eigentlich erreichen möchte, zu schnell aufgibt. Vor allem sind sie nicht hilfreich, wenn es darum geht Selbstbewusstsein und Selbstwirksamkeit der Menschen im Umgang mit digitalen Medien zu fördern. In unserer Arbeit hatten wir immer wieder mit Menschen unterschiedlicher Altersgruppen zu tun die sehr unterschiedliche Vorerfahrung im Umgang mit digitalen Medien mitbrachten. Dabei haben wir immer wieder Überraschungen erlebt, vor allem was die Begeisterungs- und Lernfähigkeit der Teilnehmenden im digitalen Kontext angeht. Man wird sich von Vorurteilen nie ganz befreien können. Aber man sollte die eigenen Erwartungen und Annahmen kritisch reflektieren und jedem Menschen die Chance einräumen sie zu verletzen.

2. Teste, testen, testen...

Es ist unangenehm in einer Videokonferenz die Person zu sein, die erstmal alles verzögert. Gerade für diejenigen, die noch wenig Routine im Umgang mit diesem Medium haben, ist das eine berechtigte Sorge. Deshalb sollte man ihnen die Gelegenheit geben, bereits vor einer Veranstaltung die Videokonferenzsoftware auszuprobieren. Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht, ein oder mehrere Zeitfenster anzubieten, in denen der virtuelle Veranstaltungsraum bereits geöffnet ist und eine Person bereit steht, um einzelne Teilnehmende schon mal zu begrüßen und bei technischen Problemen zu helfen. Diese Termine sollte man gut vorbereiten. Zur Vorbereitung kann z.B. eine Checkliste gehören mit allen Punkten, die mit jedem*r Teilnehmer*in getestet werden sollten (Funktioniert die Kamera? Ist die Person richtig zu sehen? Funktioniert die Audio-Übertragung? Kann der*die Teilnehmer*in den Chat bedienen?). Für den Fall, dass sowohl eine Kommunikation per Audio oder Chat erst einmal nicht möglich ist, können Karten vorbereitet werden, die man in die Kamera hält und die den Teilnehmer*innen wichtige technische Hinweise geben können (z.B. "Bitte überprüfe ob der Ton an deinem Computer eingeschaltet ist!", "Ich habe etwas in den Chat geschrieben."). Achtet auch darauf, dass bei solchen Vorab-Angeboten die Gruppen nicht zu groß werden, sonst wird es schnell unübersichtlich. Ziel soll es ja sein, Erfolgserlebnisse zu erfahren.

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