3.3 - Tipp 5 & 6

8 Tipps, wie es gelingt Menschen den Einstieg in die virtuelle Welt zu erleichtern

5. Die Teilnehmendenperspektive auf dem Schirm haben

Dieser Hinweis gilt im wahrsten Sinne des Wortes. Viele Videokonferenz- und auch andere Tools zeigen euch als Administratoren etwas anderes als den Teilnehmenden. Dazu kommen ggf. noch unterschiedliche Darstellungen auf unterschiedlichen Endgeräten. Gerade dann, wenn ihr es mit Einsteiger*innen zu tun habt, ist es besonders wichtig, kleinschrittig zu beschreiben, was die Teilnehmenden sehen und wie sie mit dem, was sie sehen, interagieren sollen. Im besten Falle hilft es wenn die Moderation ein zweites Endgerät zur Verfügung hat und über dieses Gerät als Teilnehmer:in eingeloggt ist. Somit habt ihr tatsächlich die Teilnehmendenperspektive auf dem "Schirm". Wenn das parallel nicht möglich ist, solltet ihr zumindest vorab das gesamte Setup von Tools einmal aus der Teilnehmendensicht gesehen haben. Nichts ist anstrengender – für beide Seiten – als ein Supportgespräch, welches mit der Frage beginnt: "Sag mir mal was du gerade genau siehst..."

6. Screenshot-Anleitungen und Videos in der Sprache der Zielgruppe

Die Erstellung von Schritt-für-Schritt-Anleitungen erleichtert den Teilnehmenden den Einstieg und hilft euch sehr bei der Bewältigung von Problemen. Ihr gelangt in die Perspektive der Nutzer:innen und könnt so im Vorfeld mögliche Einstellungen prüfen und Lösungen bereit halten.

Eine einfache Möglichkeit in der Erstellung von Schritt-für-Schritt-Anleitungen bietet Windows in der Schrittaufzeichung. Das Tool ist im Zubehör-Ordner eures PCs zu finden und erstellt einzelne Screenshots, die dann verwendet werden können. Auch wenn hier und da Kleinigkeiten nicht optimal erfasst werden, erstellt das Tool recht schnell verwendbaren Content für eure Anleitungen. In jedem Fall unterstützt es bei der Erstellung von Schritt-für-Schritt Screenshots. Eine kurze Anleitung, findet ihr hier.

Wenn ihr auf Bewegtbild und eine ergänzende Erklärung via Tonspur setzen wollt, dann bieten sich kurze Erklärvideos an. Die unkomplizierteste Möglichkeit, um Video-Anleitungen zu erstellen, bietet oft das jeweilige Video-Konferenz-Tool, das ihr benutzt. Dazu einfach ein Meeting beginnen, den eigenen Bildschirm freigeben und eine Aufnahme starten. Problem bei dieser Variante: Es lässt sich alles aufzeichnen, außer die Konferenz-Software selbst. Wollt ihr also Tutorials zur Bedienung eures Video-Konferenz-Tools erstellen, dann braucht ihr einen sogenannten Screen-Recorder, der genau das aufzeichnet, was ihr auswählt. Eine super Open-Source-Variante bietet OBS Studio. Es ist kostenfrei, bietet viele Funktionen und läuft auf allen gängigen Betriebssystemen. Die Grundlagen des Programms werden euch zum Beispiel hier erklärt.

Bei der Frage, wie kleinteilig solche Anleitungen sein müssen, empfiehlt es sich Vertreter:innen der Zielgruppe, die ihr erreichen wollt, möglichst frühzeitig einzubinden und sie nach der Verständlichkeit eurer Anleitungen zu fragen. Als erfahrene:r Nutzer:in digitaler Medien neigt man häufig dazu sehr viel Vorauszusetzen (Beispiel: Das drei horizontale Linien untereinander in einer App in der Regel ein Menü symbolisieren, welches man öffnen kann, mag für erfahrene Nutzer*innen solcher Apps selbstverständlich sein. Für digitale Einsteiger*innen hilft ein Screenshot mit dem Hinweis, dass man das Menü hier öffnen muss).

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